Unterricht an der Berufsfachschule
Die schulische Bildung im Rahmen einer beruflichen Grundbildung besteht aus allgemeinbildendem und berufskundlichem Unterricht und Sport. Sie wird ergänzt durch Stütz- und Freikurse.
Der Unterricht ist tageweise anzusetzen. Dauert er länger als einen Tag, so ist auch der verbleibende Teil zusammenhängend zu erteilen. Der Unterricht erstreckt sich über die ganze Dauer der beruflichen Grundbildung. Einige Bildungspläne sehen ein degressives Modell vor, bei dem der schulische Anteil zu Beginn der beruflichen Grundbildung höher ist und im Verlauf der beruflichen Grundbildung abnimmt. Das jährliche Unterrichtspensum kann in einzelne Blöcke aufgeteilt werden (Blockunterricht).
Da der Unterricht nach Möglichkeit in berufsreinen Klassen erfolgen soll, haben verschiedene Berufsfachschulen Kompetenzzentren nach Berufen und Berufsgruppen gebildet. Das führt dazu, dass die Lernenden nicht immer die nächstliegende Berufsfachschule besuchen können. Dies trifft insbesondere für Berufe mit einer geringen Anzahl von Lernenden zu.
Für den Besuch des Unterrichts an der Berufsfachschule darf kein Lohnabzug vorgenommen werden. Auch darf die lernende Person während der Arbeitszeit Freikurse im Umfang von durchschnittlich einem halben Tag pro Woche ohne Lohneinbusse besuchen. Mit einem Schulgeld darf die lernende Person nicht belastet werden.
Über den Unterricht an der Berufsfachschule wird semesterweise ein Zeugnis abgegeben.
Ein ganzer Tag Unterricht an einer Berufsfachschule (mind. 6, max. 9 Lektionen inkl. Frei- und Stützkurse) ist einem Arbeitstag gleichgestellt. Bei mind. 3 bis max. 5 Lektionen ist davon auszugehen, dass sie einem halben Arbeitstag entsprechen.Fällt der Unterricht aus, so hat die lernende Person im Betrieb zur Arbeit zu erscheinen. Dabei müssen die Anzahl der ausgefallenen Stunden und der Weg zwischen Schule und Arbeitsort berücksichtigt werden.
Auf Gesuch hin kann die lernende Person von der Pflicht zum Besuch einzelner Fächer befreit werden, wenn sie sich über eine gleichwertige oder höhere Bildung ausweist.
Berufe mit ähnlichen Profilen werden zusammengefasst. So kann ein Teil oder die ganze berufliche Grundbildung nach Fachrichtung, Schwerpunkt oder Branche stattfinden. Dies ermöglicht eine gezielte Vertiefung von Handlungskompetenzen in ausgewählten Bereichen.
Bilingualer Unterricht
Einige Berufsfachschulen bieten in allgemeinbildenden oder berufskundlichen Fächern zweisprachigen bzw. bilingualen Unterricht an, kurz auch «bili» genannt. Der zweisprachige Unterricht findet sowohl in der lokalen Schulsprache als auch in einer zweiten Unterrichtssprache statt (Englisch, Französisch, Deutsch usw.). Es geht primär um die Inhalte des Fachs, aber auch um sprachliche Förderung, wobei die Fremdsprache Arbeitssprache ist und nicht Unterrichtsthema.
Weitere Informationen erteilt das Eidgenössische Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB) als Kompetenzzentrum des Bundes für zweisprachigen Unterricht in der Berufsbildung.