Praktikumsvertrag abschliessen

Die Variante 1 basiert grundsätzlich auf Art. 15 BBV (Praktika) und zeichnet sich dadurch aus, dass der Kanton jedem Praktikumsbetrieb, der Praktika von mehr als sechs Monaten durchführt, eine Bildungsbewilligung erteilt, bevor einzelne Praktikumsverträge genehmigt werden. Die Schulen vermitteln dabei den Lernenden die Praktikumsplätze. Die Praktikumsverträge werden zwischen den Lernenden und dem Praktikumsbetrieb abgeschlossen. 

Variante 1 gewährleistet mit der Erteilung der Bildungsbewilligung eine direkte Kontrolle des Praktikumsbetriebes durch den Kanton. Dies setzt allerdings voraus, dass die Kantone die notwendigen personellen Ressourcen bereitstellen.

Die Variante 2 basiert grundsätzlich auf Art. 14 BBV (Lehrbetriebsverbund). Im Gegensatz zur Variante 1 erteilt der Kanton der Schule, welche hier als Leitorganisation figuriert, eine Bildungsbewilligung. Die Praktikumsverträge werden dabei zwischen der Leitorganisation (Schule) und der lernenden Person abgeschlossen. Ein schriftlicher Vertrag zwischen der Leitorganisation (Schule) und dem Praktikumsbetrieb regelt die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten.

Da die Leitorganisation (Schule) auch das Praktikum nach aussen vertritt, hat die Variante 2 den Vorteil, dass die Kantone mit geringerem personellem Aufwand direkt bei der Leitorganisation (Schule) korrigierend einwirken können. Wenn die Schule die Funktion der Leitorganisation übernimmt, kommt ihr in Bezug auf die Praktikumsverträge, wie in Art. 15 BBV vorgesehen, eine höhere Verantwortung zu als bei Variante 1.