Bildungsplan

Der Bildungsplan des Berufs ist Teil der Bildungsverordnung. Er ist das berufspädagogische Konzept der beruflichen Grundbildung und ein Instrument zur Förderung der Qualität in der Bildung. Er wird von der zuständigen OdA erlassen, vom SBFI genehmigt und ist verbindlich. Er enthält 

  • das Qualifikationsprofil, bestehend aus
    • Berufsbild
    • Übersicht der Handlungskompetenzbereiche
    • Handlungskompetenzen
    • Anforderungsniveau des Berufs
  • die inhaltliche Ausrichtung der Leistungsziele, unterteilt nach Lernorten

Seit 2012 sind alle rechtsetzenden Elemente aus dem Bildungsplan in die Bildungsverordnung überführt worden, es sind dies:

  • Lektionenzuteilung: Wie viel Zeit wird in der Berufsfachschule für die einzelnen Unterrichtsbereiche aufgewendet?
  • Überbetriebliche Kurse: Wie sind sie organisiert und aufgeteilt und wie lange dauern sie?
  • Qualifikationsverfahren: Was wird im Rahmen des Qualifikationsverfahrens geprüft (Qualifikationsbereiche)?

Bei beruflichen Grundbildungen, deren Bildungsverordnungen noch nicht gemäss Leittext für die Verordnungen des SBFI vom 31. August 2012 angepasst worden sind, sind diese Elemente nach wie vor im Bildungsplan aufgeführt.

Für die Erarbeitung des Bildungsplans stehen verschiedene Methoden zur Wahl, mit denen die beruflichen Handlungskompetenzen dargestellt werden können:

  • Das Handlungskompetenzen Modell (HK-Modell): Im Bildungsplan werden die zu erwerbenden Handlungskompetenzen konkretisiert. Diese werden in Form von Handlungskompetenzbereichen, Handlungskompetenzen, Situationen und Leistungszielen dargestellt. Die Handlungskompetenzen umfassen Fach-, Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenzen.
  • Das Kompetenzen-Ressourcen-Modell (CoRe): Dieses Modell gibt Ziele vor und ist auf Handlungssituationen ausgerichtet, die Berufsleute in ihrem Beruf zu bewältigen haben. Den Handlungssituationen werden Ressourcen (Kenntnisse, Fähigkeiten und Haltungen) zugeordnet.

Mit dem Bildungsplan des Berufs steht den Berufsbildner/innenin Lehrbetrieben, überbetrieblichen Kurszentren und Berufsfachschulen ein Instrument zur Verfügung, mit dem Ausbildung und Unterricht systematisch geplant und durchgeführt werden. 

Der entsprechende Bildungsplan für den Lehrbetrieb ist an der Abschlussprüfung massgebend für den Prüfungsteil «Praktische Arbeiten».

Auf Grund des Bildungsplans werden Umsetzungsinstrumente für die drei Lernorte erarbeitet:

Lehrbetrieb 
 

  • Ausbildungsprogramm für die Lehrbetriebe (in vielen Berufen dient der Bildungsplan als Planungsinstrument)
    Erarbeitet von der OdA (Bildungsplan: erarbeitet von der OdA, genehmigt durch den Bund)
  • Betrieblicher Bildungsplan
    Erarbeitet von den Berufsbildner/innen
  • Individueller Bildungsplan
    Erarbeitet von den Berufsbildner/innen und Lernenden 

Berufsfachschule 

  • Lehrplan für die Berufsfachschulen
    Erarbeitet von der OdA in Zusammenarbeit mit den Berufsfachschulen
  • Schulischer Lehrplan
    Erarbeitet von der Berufsfachschule

Überbetriebliche Kurse 

  • Ausbildungsprogramm für die überbetrieblichen Kurse
    Erarbeitet von der OdA mit den Kantonen und üK-Zentren
  • Detailplanung des Kurses
    Erarbeitet von den Kursleitenden
Weitere Informationen

Handbuch Prozess der Berufsentwicklung in der beruflichen Grundbildung, 2017, SBFI (ehem. BBT)