Höhere Fachschulen (HF)

Höhere Fachschulen (HF) bieten Bildungsgänge mit hohem Praxis- und Arbeitsmarktbezug an. Es stehen konkrete Problemstellungen aus Dienstleistung, Betrieb, Werkstatt und Produktion im Vordergrund. Bildungsgänge der höheren Fachschulen bauen meist auf einer abgeschlossenen beruflichen Grundbildung auf und dauern mindestens 2 bzw. 3 Jahre (Vollzeit bzw. berufsbegleitend).

Jeder Bildungsgang beruht auf einem Rahmenlehrplan, den die Bildungsanbieter zusammen mit den Organisationen der Arbeitswelt erarbeiten und der vom SBFI anerkannt wird. Die Bildungsgänge müssen der Verordnung des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) über Mindestvorschriften für die Anerkennung von Bildungsgängen und Nachdiplomstudien der höheren Fachschulen entsprechen. Die Qualifikationsverfahren finden an den Schulen selbst statt.

Zusätzlich zu den Bildungsgängen können an den höheren Fachschulen auch Nachdiplomstudien angeboten werden. Diese erlauben eine Erweiterung von Fach- und Führungskompetenzen sowie eine weitere Spezialisierung und Vertiefung. Die Zulassung zu einem Nachdiplomstudium HF setzt einen Abschluss auf der Tertiärstufe voraus. Auch die Nachdiplomstudiengänge werden vom SBFI anerkannt, basieren aber, mit Ausnahme des Gesundheitsbereichs, nicht auf Rahmenlehrplänen.

Die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen eines Bildungsgangs oder eines Nachdiplomstudiums von höheren Fachschulen erhalten ein eidg. anerkanntes Diplom. Im Diplom wird der entsprechende Titel mit «dipl.» und den Ergänzungen «HF» oder «NDS-HF» aufgeführt, z. B. dipl. Rettungssanitäter/in HF, dipl. Projektmanager/in NDS-HF. 

Seit 2006 ist auf der Basis einer Empfehlung der Fachhochschul-Konferenz die Zulassung von Inhaberinnen und Inhabern von Diplomen der höheren Berufsbildung zu Bachelor-Studiengängen der Fachhochschulen geregelt. Bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten aus der höheren Berufsbildung können «sur dossier» an die Bachelor-Studiengänge der Fachhochschulen angerechnet werden. Zuständig für diesen Entscheid ist die jeweils zulassende Fachhochschule.

Zu jedem Diplom einer höheren Fachschule gibt es einen Diplomzusatz, aus dem ersichtlich ist, auf welchem Niveau der Abschluss innerhalb des Nationalen Qualifikationsrahmen Berufsbildung (NQR) und des Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) eingestuft wird (supplementprof.ch).

Weitere Informationen

Leitfaden Rahmenlehrpläne der höheren Fachschulen, vom Februar 2016, SBFI (ehem. BBT)